Wechseltheater um Julian Draxler: VfL-Wolfsburg bleibt hart
Julian Draxler scheint ein Mann großer Worte zu sein. Gerne inszeniert er sich mit seiner aktuellen Mannschaft für die Medien. Doch der Schein trügt. Wie einst in Schalke nach der medienwirksamen Inszenierung seiner Treue bis 2018 und seinem anschließenden Wechsel zum VfL Wolfsburg will er nun wiederum weg von den Niedersachsen. Allerdings haben die VfL-Verantwortlichen etwas dagegen.
Angeblich mündliche Zusage für Wechsel 2016
Der offensive Mittelfeldspieler Julian Draxler und sein aktueller Verein VfL Wolfsburg sind im Moment nicht gerade gut aufeinander zu sprechen.
Der Grund dafür ist der dringende Wechselwunsch von Julian Draxler den er auch medienwirksam (Bild) bekundete. Zudem warf er den Verantwortlichen beim VfL „Wortbruch“ vor, weil sie ihm angeblich eine „mündliche Zusage“ gegeben hatten, dass er bei „entsprechenden Angeboten“ ausländischer Klubs in diesem Sommer wechseln könne.
Zu diesen Vorwürfen gab der VfL Wolfsburg einen entsprechende Pressemitteilung heraus, in der Folgendes klargestellt wird:
Der VfL antwortete auf den Vorwurf des Wortbruchs wie folgt: „Der VfL Wolfsburg macht deutlich, dass es seitens der Verantwortlichen zu keinem Zeitpunkt schriftliche oder mündliche Zusagen bezüglich eines Wechsels von Julian Draxler innerhalb der aktuellen, bis zum 31. August 2016 noch andauernden Transferperiode gegeben hat.
Ausstiegsklausel erst 2017
Was die Verantwortlichen hingegen bestätigten ist, dass es ab Sommer 2017 eine Ausstiegsklausel für Julian Draxler gibt. Dann könne er nach „Bild“-Informationen für kolportierte 75 Millionen Euro gehen.
Bis dahin müsse der Spieler allerdings seinen Vertrag erfüllen, den er erst 2015 mit großen Versprechungen und Erwartungen abgeschlossen hat, als er für 34 Millionen Euro von Schalke 04 zu den „Wölfen“ wechselte.
Aussprache mit Dieter Hecking im Trainingslager
Aufgrund des Zwists um den Wechselwunsch des Offensivspielers bat VfL-Trainer Dieter Hecking Draxler gestern (04.08.2016) zur Aussprache.
Das Gespräch sei auch von Seiten des Spieler sehr professionell verlaufen. Das Gleiche erwarte der Trainer jetzt allerdings auch auf dem Platz.
Hecking meinte weiter:
Es wird jetzt darauf ankommen, wie schnell Julian mit seinen Gedanken wieder beim VfL ist. Ich hoffe, dass er zu seiner Leistung findet, weil er dann für uns sicherlich ein sehr wichtiger Stabilisator und Faktor ist. (Quelle: eurosport.de)
Inwieweit Draxler sich an diese Vorgaben hält, wrd man in Kürze beurteilen können. Beim Testspiel gegen den FC Bologna (1:0) im Trainingslager in Österreich war der ehemalige Schalker jedoch nicht dabei. Angeblich wegen Patellasehnen-Problemen absolvierte er nur ein individuelles Training.
Julian Draxler erwartet hohe Geldstrafe
Das Verhalten des Nationalspielers wird voraussichtlich auch weitergehende (finanzielle) Folgen für ihn haben.
Wie die Bild berichtet droht Julian Draxler infolge seines ungebührlichen Verhaltens eine empfindliche Geldstrafen von Seiten der Vereinsführung. Demnach könnten bis zu 100.000 Euro fällig werden. Sicherlich verschmerzbar für ihn, aber doch ein deutliches Zeichen.
Charakterloses Verhalten
Grundsätzlich kann man das Verhalten von Julian Draxler nicht gutheißen. Immerhin hat er im vergangenen Jahr einen Vertrag über 5 Jahre abgeschlossen – und das freiwillig.
Nur weil der VfL-Wolfsburg infolge einer unzufriedenstellend verlaufenen Saison in diesem Jahr nicht international vertreten ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er fröhlich den Verein wechseln kann. Gerade bei ihm ist der ganze Werteverfall im Fußball zu beobachten.
Bereits bei Schalke 04 hatte er bei seiner Vertragsverlängerung bis 2018 noch vollmundig und medienwirksam getönt, dass er auf jeden Fall dem Verein treu bleiben werden. Im Sommer 2015 wollte er davon nichts mehr wissen und brauchte die Schalker Fans gegen sich auf. Er sah damals eine bessere Perspektive beim VfL-Wolfsburg, wollte aber nach eigener Aussage den Verein nur als „Sprungbrett“ für anspruchsvolle Angebote aus dem Ausland nehmen.
Was ist das denn für eine Einstellung?
Das Verhalten des VfL-Wolfsburg ist daher vollkommen berechtigt und nachvollziehbar. Sie müssen an dieser Stelle Stärke zeigen. Man kann nur hoffen, dass Julian Draxler irgendwann zur Vernunft kommt und derlei charakterlose Aktionen in Zukunft unterlässt.